Der transepidermale Wasserverlust (TEWL)
Wenn du das Symptom trockene Haut verstehen möchtest, betrachte zunächst den "Weg des Wassers" durch die Haut. Unsere Haut wird durch alle Schichten hindurch bis zur äußersten, der Hautbarriere, aus dem Inneren des Körpers mit Wasser versorgt. Sie wird also ständig von ganz alleine durchfeuchtet. Gleichzeitig verdunsten wir jedoch permanent über die Haut Wasser in die Umgebung. Diesen Vorgang nennt man transepidermalen Wasserverlust oder engl. trans epidermal water loss (TEWL). Mögliche Ursachen für Hauttrockenheit erläutern wir im Folgenden.
Feuchthaltefaktoren (NMF)
Sogenannte Feuchthaltefaktoren (engl. NMF für natural moisturizing factor) halten Wasser wie ein "Magnet" in der Haut fest, sodass sich ein Gleichgewicht zwischen dem von innen von der Haut aufgenommenen und dem nach außen in die Umwelt abgegebenen Wasser ausbildet. Im Idealfall der normalen, gesunden Haut ist dieses Gleichgewicht genau so eingestellt, dass die Haut immer genug Feuchtigkeit enthält und sich prall, glatt und geschmeidig anfühlt.
Ist dieses Gleichgewicht jedoch gestört, kommt es zu einem erhöhten Verlust von Wasser durch Verdunstung. Besonders die äußerste Hautschicht leidet darunter und trocknet aus. Trockene Haut fühlt sich daher oft rau und schuppig an, teilweise juckt sie, ist fahl, grau oder gerötet.
Die Ursache liegt darin, dass die Haut nicht (mehr) ausreichend eigene Feuchthaltefaktoren besitzt. Dadurch erhöht sich der transepidermale Wasserverlust (TEWL) und die Haut trocknet aus. Gleichzeitig wird auch der Wassergehalt in den einzelnen Zellen geringer, sie verlieren ihren sogenannten Tugor und werden schlaff. Das ganze Hautbild leidet darunter, die Haut wirkt faltig und dünn, statt prall und jugendlich. Es ist ein bisschen wie bei einem Apfel: Hängt er noch am Baum und wird von diesem mit Wasser versorgt, ist er prall und glatt. Wird er gepflückt, verliert er seine Feuchtigkeit, ohne dass er weiter versorgt wird. Seine Haut wird trocken, eingefallen und schrumpelig.
Die "löchrige" Hautbarriere
Durch fortschreitendes Alter, eine Veranlagung oder manchmal auch Erkrankungen kann es dazu kommen, dass die Haut nicht mehr genug eigene Feuchthaltefaktoren produziert. Oft kommt noch eine „löchrige“, also gestörte Hautbarriere hinzu. Wie man sich gut im Ziegel-Mörtel-Prinzip veranschaulichen kann, schrumpfen die Ziegel (die Hautzellen) und mangels stabiler Lipid-Matrix bröckelt der Mörtel: Die Elastizität fehlt und immer mehr Feuchtigkeit geht verloren, ein Teufelskreis.
Manchmal versucht die Haut selbst, etwas gegen die der Trockenheit zu tun. Sie erhöht die Produktion von Talg (auch Sebum genannt, das ist das hauteigene Fett), um durch den Einbau von Lipiden in die Zellmembran und die Lipidmatrix (den „Mörtel“), die Lücken in der Hautbarriere zu schließen. Dazu müssen aber die Lipide aufgespalten werden. Hierzu müssen für jedes Fettmolekül drei Moleküle Wasser vorhanden sein, um die Esterbindungen zu spalten. Erst dann sind die wertvollen Fettsäuren für die Haut verfügbar. In der trockenen Haut steht aber nicht genug Feuchtigkeit (in Form von „freiem Wasser“) zur Verfügung, sodass dieser Vorgang der Selbstheilung der Hautbarriere gar nicht richtig und vollständig stattfinden kann.
Zusätzlich wird beim Versuch, die der Fette zu spalten, der Haut noch mehr Wasser entzogen. Das kann dazu führen, dass der durch die stärkere Produktion von Talg gebildete Fettfilm auf der Haut aufliegt, sie ölig glänzt und dennoch trocken ist.
Hilfe für deine trockene Haut
Bei der Pflege trockener Haut geht es vorrangig um zwei Dinge: die Stärkung der Hautbarriere und die Versorgung mit Feuchtigkeit. Um trockene Haut nachhaltig zu befeuchten, ist dafür zunächst die Zufuhr von Feuchthaltefaktoren wichtig. Diese müssen in die Haut eingebaut werden, um zugeführte Feuchtigkeit "festhalten" zu können. Dafür muss nun unbedingt auch die Lipid-Matrix gestärkt werden, damit die Feuchthaltefaktoren nicht wieder verloren gehen. Insgesamt wird dann eine Verbesserung der Hautbarriere herbeigeführt, was die Basis im Kampf gegen weiteres Austrocknen der Haut ist.
Geeignete Zutaten für Pflege für trockene Haut sind unter anderem Glycerin und Aloe vera. Substanzen wie Vitamin B3 (Fachname: Niacinamid) regen die hauteigene Produktion von Ceramiden an, die für eine erneuerte und stabile Hautbarriere wichtig sind. Die Linolsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Ceramide und somit ebenfalls für eine gesunde Hautbarriere und einen intakten Wasserhaushalt unerlässlich. Sie ist beispielsweise in Sonnenblumenöl enthalten. Auch die mehrfach ungesättigte α-Linolensäure, Phytosterol, Polyphenole und Vitamin E (Fachbegriff:Tocopherole) helfen der Haut wirksam, wieder eigene Feuchthaltefaktoren aufzubauen. Die Natur stellt sie uns zum Beispiel im Sanddorn und in grünem Tee zur Verfügung.
Unsere Empfehlungen bei trockener Haut
Wir empfehlen dir zur Reinigung deiner trockenen Haut unsere milde Reinigungsmilch mit weißer Tonerde und Melissenhydrolat: Sie reinigt sanft, beruhigt empfindliche Haut und wirkt sofort rückfettend.
Nach der Reinigung verwendest du unser Tonic mit Aloe Vera und Extrakt aus grünem Tee: Es durchfeuchtet intensiv! Vitamin B3 regt die hauteigene Ceramid-Produktion an und hilft, den Wasserverlust der Haut zu reduzieren, sodass deine Haut sofort revitalisiert und Falten vorgebeugt wird.
Zur Pflege empfehlen wir dir unsere reichhaltige Pflegecreme mit Sanddornkernöl. Das Sanddornkernöl mit seinem hohen Anteil an der mehrfach ungesättigten α-Linolensäure sowie den Phytosterinen und Tocopherolen hat eine barrierestärkende Wirkung auf deine Haut und wird ihr auf diese Weise helfen, wieder eigene Feuchthaltefaktoren aufzubauen.
Dies ist nur eine allgemeine Empfehlung bei trockener Haut. Wenn du die individuelle Pflegeroutine für deine Haut wissen möchtest, so mache doch gerne unsere kostenlose Hautanalyse!